Wir sind Reinbek - unsere Stadt mit Flüchtlingen

Einwohnerversammlung der Stadt Reinbek, 12.10.2015 + weitere Pläne in Schönningtedt und Neuschönningstedt

Auf der Einwohnerversammlung im Sachsenwald-Forum berichtete der Bürgermeister und Vertreter aus Politik, Verwaltung sowie der örtlichen Flüchtlingsinitiative zur aktuellen Situation der Flüchtlinge in Reinbek.

Die Veranstaltung war mit ca. 600 Teilnehmern gut besucht. Die Stimmung war – bis auf wenige Ausnahmen, sehr offen, hilfsbereit und positiv.

Der Bürgermeister und Herr Christ informierten über die Zahl der aufgenommenen und erwarteten Flüchtlinge in Reinbek, ihre Herkunft und die Schwierigkeit realistische Prognosen dazu zu machen.

Die Flüchtlinge werden über Zuteilungsquoten auf die Länder, Kreise und Gemeinden verteilt. Bei ca. 1 Mio erwarteten Flüchtlingen in Deutschland muss Reinbek ca. 300 aufnehmen.  Wenn Schleswig-Holstein beispielsweise 50 Tsd. Flüchtlinge aufnehmen muss, dann erhält Stormarn davon 8,3% und Reinbek wiederum davon 11,2%.

Zum Zeitpunkt der Einwohnerversammlung gingen die Beteiligten von ca. 475 Flüchtlingen aus, die untergebracht werden müssen. Wie stark der Anstieg der Flüchtlingszahlen war, zeigt folgende Information: Zugang an Flüchtlingen war Anfang des Jahres ca. 5 pro Woche, ab Juni stieg die Zahl auf 10 pro Woche. Seit Oktober kommen ca. 30 Flüchtlinge pro Woche an.

Angekommen waren in Reinbek Flüchtlinge aus folgenden Herkunftsländern. Aktuell kommen fast nur noch Flüchtlinge aus Syrien, vereinzelt Afghanistan und Eritrea.

67 Syrien
34 Afganistan
17 Irak
11 Iran
10 Albanien, Mazedonien

Bisher gab es folgende Altersstruktur (Gesamtanzahl weicht ab, da neuerer Stand):

Kita 13
Schule 19
19-35 Jahre 107
36-60 Jahre 60
>60 Jahre 4

Da bisher wenig Unterkünfte für Familien in Reinbek vorhanden waren, waren relativ viele Alleinreisende darunter. Das wird sich jetzt ändern, da die neuen Mobilheime in der Feldstraße für Familien geeignet sind.

Die Stadt hatte im Oktober 180 Unterkünfte, davon 110 städtisch und 70 Mietwohnungen. Die Kosten werden übrigens komplett vom Kreis/Land übernommen. Der Haushalt der Stadt Reinbek wird nicht belastet.

An drei neuen Standorten werden aktuell neue Unterkünfte geschaffen:

  • Freizeitbadwiese: seit 19.10 sind sechs Mobilheime bezugsfertig für Familien mit Kindern. Insgesamt für 24 Personen.
  • Neuschönningstedt – südlich Feldstraße: Ebenfalls sechs Mobilheime für Familien mit Kindern
  • Städtischer Betriebshof: (Hermann-Körner-Str. 58): Wohncontainer für 48 Flüchtlinge ab Mitte Dezember plus Aufstockung für weitere 20 Personen

Weitere Ideen zur Unterbringung zusätzlicher Flüchtlinge werden von der Verwaltung geprüft. Ziel ist die Schaffung von mehreren Unterkünften im Wohnungsbaustandard um langfristigen Wohnraum für alle zu schaffen.

Dafür wurde jetzt in Schönningstedt die städtische Fläche nord-östlich des Kindergartens und in Neuschönningstedt der Bolzplatz südlich der Emil-Nolde-Straße geplant. Die vorgeschlagenen Standorte und die Größe der Objekte wird in den Gremien jetzt beraten.

Außerdem werden in Neuschönningstedt weitere Wohnungen angemietet und im Gewerbegebiet  Büroräume zu Wohnraum umgebaut. Ein oder zwei Gewerbehallen sollen ebenfalls angemietet werden.

Die Stadt benötigt weiterhin Wohnraum zur Anmietung für FlüchtlingsfamilienKontaktaufnahme bitte unter: Leiter des Amtes für Bürgerangelegenheiten Torsten Christ: willkommen@reinbek.landsh.de

Von der Stadt gibt es einen Newsletter, für den man sich bei der o.g. email registrieren lassen kann.

Sehr ergreifend fand ich persönlich die Worte einiger unter den Zuhörern anwesender Flüchtlinge, die sich in gebrochenem aber verständlichem Deutsch von Ihrer Fluchtsituation sprachen und sich für die Aufnahme und Hilfsbereitschaft bedankten.

 

 

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